Veröffentlicht am: 06.03.2024|Kategorien: Natur- und Umweltschutz|

Nisthilfen gegen die „Wohnungsnot“ heimischer Vögel

Landkreis und Naturschutzgruppen schaffen alternative Brutstätten

Der Frühling ist da und mit ihm die Brutzeit heimischer Vogelarten. Mauersegler, Haussperling und Mehlschwalbe haben in den vergangenen Jahren jedoch immer häufiger ihre Brutplätze verloren. Auf Anregung aus dem Naturschutzbeirat setzt der Landkreis Gießen dem nun etwas entgegen und investiert knapp 3900 Euro in die Anschaffung von Nistmöglichkeiten.

Nun wurden die Nisthilfen an engagierte Naturschutzgruppen aus Staufenberg, Muschenheim, Biebertal, Linden, Dornholzhausen, Lollar, Fellingshausen, Villingen und Buseck übergeben, die sich nach einem Aufruf beim Landkreis gemeldet hatten. Vogelfans aus deren Reihen haben die Fassade ihres Wohnhauses zur Verfügung gestellt, an der die Kästen nun an geeigneter Stelle positioniert werden können.

Naturschutzdezernent Christian Zuckermann ist dankbar für die entgegengebrachte Bereitschaft: „Die sogenannten Gebäudebrüter haben sich in unseren Regionen verbreitet, seit sie Hauswände, Dachspalten und Hohlräume als Rückzugsorte nutzen können. Diese gehen durch Abrisse und Sanierungen zunehmend verloren. Da diese Vogelarten aber im Umland keine natürlichen Brutplätze finden, sind sie darauf angewiesen, dass wir ihnen Alternativen bieten.“

Zwar sind die genannten Vogelarten streng geschützt und die Nester dürften nicht zerstört werden. Wenn es jedoch aufgrund einer Sanierung nicht vermeidbar ist, muss in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde zuvor ein Ersatz mittels Nisthilfe geschaffen werden. Die rund 60 neuen Nisthilfen sollen das Problem der „Wohnungsnot“ von Mauersegler, Haussperling und Mehlschwalbe lösen und dafür sorgen, dass die Vogelarten auch künftig im Landkreis Gießen heimisch bleiben.

Wer Interesse hat und den gebäudebrütenden Vögeln ebenfalls etwas Gutes tun möchte, kann Nisthilfen an seinem Haus bringen. Ein kleiner Restbestand aus der Anschaffung des Landkreises ist noch vorhanden. Interessierte können sich an Jannis Jansen unter 0641 9390-1262 oder per Mail an jannis.jansen@lkgi.de wenden.

 

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