Gemeinsam für die Zukunft der Sumpf-Fetthenne am Naturdenkmal Lardenbacher Berg: auch Fabian Zech, Geschäftsführer der Landschaftspflegevereinigung Gießen e.V. (l.), und Michael Jäger vom Botanischen Garten Gießen waren mit dabei. (Foto: Landkreis Gießen)
Veröffentlicht am: 13.06.2024|Kategorien: Natur- und Umweltschutz|

Gemeinsamer Einsatz für eine seltene Pflanzenart

Am Naturdenkmal Lardenbacher Berg bei Laubach finden 250 Sumpf-Fetthennen eine neue Heimat

In fünf Bundesländern ist sie bereits ausgestorben, in den übrigen nur noch extrem selten zu finden: die Sumpf-Fetthenne. Im Jahr 2012 war sie der Grund, weshalb der Lardenbacher Berg bei Laubach als Naturdenkmal ausgewiesen wurde. Eine gemeinsame Pflanzaktion sorgt nun dafür, dass der seltene Pflanzenstandort auch künftig die Heimat des „Sedum villosum“ bleibt.

Bereits im Jahr 2018 wurde die Sumpf-Fetthenne am Lardenbacher Berg wiederangesiedelt, nachdem sie Anfang der 2000er-Jahre ganz verschwunden war. Damals fand das Büro für Landschaftsanalyse in Wetzlar heraus, dass das Gelände nicht mehr feucht genug war und von zu viel Erde überdeckt wurde. In der Folge hatte das Regierungspräsidium Gießen den Einsatz einer Wasserrinne als Zulauf sowie die Abschiebung des Oberbodens veranlasst.

„Heute bietet der Standort ideale Bedingungen für die Sumpf-Fetthenne, die einerseits Hitze widerstehen kann und andererseits feuchten Boden benötigt“, schildert Katharina Habenicht, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Gießen.

Idealer Lebensraum leistet wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt

Gemeinsam mit ihrem Team sowie Vertreter:innen der Landschaftspflegevereinigung Gießen e.V., der Stadt Laubach und des Botanischen Gartens Gießen wurden nun – rechtzeitig vor der Blütezeit – die insgesamt 250 Pflanzen am Lardenbacher Berg angepflanzt. Der Botanische Garten, der eine Erhaltungskultur der Sumpf-Fetthenne pflegt, hatte die Pflanzen angezogen und dem Landkreis Gießen zur Wiederansiedlung an dem Standort angeboten: „Künftig sollen sich die Pflanzen durch Selbstaussaat weiter vermehren“, sagt Michael Jäger vom Botanischen Garten, „es freut uns sehr, dass wir am Lardenbacher Berg einen wichtigen Beitrag zum Erhalt seltener Pflanzenarten leisten können.“

Umwelt- und Naturschutzdezernent Christian Zuckermann zeigt sich über die gemeinsame Aktion in der Gemarkung Freienseen erfreut: „Wir wollen dieser extrem seltenen Pflanzenart künftig basierend auf allen gesammelten Erfahrungen der letzten Jahre einen idealen Lebensraum bieten und so einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Das Basaltplateau ist ein wunderbares Naturdenkmal, das regelmäßig vom Regen überspült wird. Gleichzeitig fällt es im Sommer weitgehend trocken. Der Sumpf-Fetthenne schafft es aufgrund ihrer dickfleischigen Blätter, einer möglichen großen Hitze zu trotzen.“

Weitere Informationen zu Naturdenkmalen finden Interessierte unter Schutzgebiete.

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