Der Garten von Susanne Brückmann (links) belegt den ersten Platz beim Wettbewerb „Schönster naturnaher Garten 2023“ des Landkreises Gießen. Zur Preisverleihung sind (v.l.) Christian Zuckermann, Umweltdezernent beim Landkreis Gießen, Zweitplatzierter Ernst-Michael Rinn, Drittplatzierte Sabine Tsering (vorn) sowie die Fachjury der Unteren Naturschutzbehörde Kristin Meujen, Sabrina Rest und Alisha Weigand gekommen. (Foto: Landkreis Gießen)
Veröffentlicht am: 11.09.2023|Kategorien: Natur- und Umweltschutz|

Landkreis Gießen zeichnet drei besonders naturnahe Gärten aus

Umweltdezernent Christian Zuckermann honoriert gelebten Naturschutz und übergibt Gewinnerplaketten

Vögel zwitschern, Blätter rauschen im Wind, Bienen summen. Susanne Brückmanns Garten bietet viel zum Entdecken. Mit ihrer dicht bepflanzten grünen Oase in Heuchelheim hat sie in diesem Jahr die Fachjury des Landkreises Gießen überzeugt: Er ist „Schönster naturnaher Garten 2023“. Umweltdezernent Christian Zuckermann und die Jury-Mitglieder des Landkreises Gießen haben nun Gewinnerplaketten und Preisgelder an drei ausgezeichnete Gartenbesitzer:innen übergeben.

Dicht bepflanztes Paradies in Heuchelheim bietet große biologische Vielfalt

Susanne Brückmann wohnt seit 1990 in ihrem Haus. Seitdem hat sich ihr über 700 Quadratmeter großer Garten stets weiterentwickelt.

Das ist auch beim Betreten zu sehen: Der Garten ist dicht bepflanzt, schmale Wege und Trampelpfade führen durch ihn hindurch. Beim Entdecken der fünf Teiche, die Fröschen, Kröten und Molchen Lebensraum bieten, müssen sich Gäste unter den tiefhängenden Ästen hindurch bücken.

Haselmäuse und Eichhörnchen klettern an den Bäumen entlang, während es sich unzählige Vögel in dem großen Nadelbaum gemütlich machen. Efeu und Wilder Wein, der im Herbst rot leuchtet, schlängeln sich am Wohnhaus von Susanne Brückmann entlang.

Im Sommer bieten die vielen Stauden, Bäume und Sträucher ein schattiges Plätzchen.

Susanne Brückmanns Garten belegt den ersten Platz beim Wettbewerb „Schönster naturnaher Garten 2023“ des Landkreises Gießen. (Foto: Landkreis Gießen)

Landkreis prämiert drei Gärten mit insgesamt 1000 Euro

Mit dem Wettbewerb „Schönster naturnaher Garten“ will der Landkreis dazu ermutigen, Gärten naturnah zu pflegen. „Biodiversität ist die Grundlage für unser Leben. Deshalb müssen wir Anreize bieten, um die biologische Vielfalt zu erhalten oder versiegelte Flächen wieder zu begrünen. Der Wettbewerb ist eine Möglichkeit, zu zeigen, wie das im eigenen Garten gelingen kann“, erklärte Christian Zuckermann.

Die Ausgezeichneten bekamen eine kleine Plakette, die beispielsweise am Zaun angebracht werden kann. (Foto: Landkreis Gießen)

Die Ausgezeichneten bekamen eine kleine Plakette, die beispielsweise am Zaun angebracht werden kann. So soll schon vom Bürgersteig aus auf den Garten und den Wettbewerb aufmerksam gemacht werden. Zudem erhielten alle drei ein Preisgeld.

Susanne Brückmann bekam für den ersten Platz 500 Euro. Für Ernst-Michael Rinn aus Watzenborn-Steinberg gab es auf dem zweiten Platz 300 Euro. Sein Garten befindet sich auf trocknem und magerem Gebiet. Genau daran hat Rinn ihn angepasst: Es gibt dort überwiegend heimische Wildpflanzen, einen Teich mit Flachwasserbereich und Sumpfbeet sowie ein Sandarium mit Steinhaufen, also eine Sandfläche, in der sich bodenbrütende Insekten und Reptilien wohlfühlen.

Sabine Tsering landete mit ihrem Garten in Heuchelheim auf dem dritten Platz und erhielt 200 Euro. Ihr Garten ist mit heimischen Sträuchern wie Kornelkirsche und Felsenbirne eingerahmt. Mit vielen blühenden Stauden bietet er Nahrung für Insekten. Zudem hat Sabine Tsering verschiedene Beete angelegt. Es gibt ein Magerbeet, ein Halbschattenbeet und eine Kräuterspirale.

Fachjury der Unteren Naturschutzbehörde bewertet Gärten

Alisha Weigand, Jury-Mitglied von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Gießen, erklärte, dass sowohl kleine als auch größere Gärten für die biologische Vielfalt wichtig sind: „Egal ob 700 oder 70 Quadratmeter – Alle können mit ihrem Garten zum Natur- und Artenschutz beitragen. Auch an den diesjährig prämierten Anlagen ist zu sehen, wie unterschiedlich naturnahe Gärten gestaltet werden können.“

An dem jährlich stattfindenden Wettbewerb können alle teilnehmen, die Gärten im Landkreis pflegen. Wichtig ist, dass der Garten naturnah gestaltet ist und somit zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz beiträgt. Die Fachjury, bestehend aus naturschutzfachlichen Beraterinnen des Landkreises, ziehen verschiedene Bewertungskriterien heran. Dazu zählen beispielsweise, dass der Garten Obstbäume oder Blühwiesen hat, Nisthilfen und Totholz Insekten einen Platz zum Leben bieten und Wasserflächen einen Lebensraum für Amphibien schaffen. Allerlei heimische Pflanzen tragen zur Diversität im Garten bei. Auch ein Komposthaufen und der Verzicht auf Kunstdünger bringen Punkte im Wettbewerb um eine möglichst naturnahe Oase.

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