Collage aus Fotografien der ausgestellten Kunstwerke
Veröffentlicht am: 12.10.2023|Kategorien: Kultur und Bildung|

Herausfordernde Kunstobjekte weiterhin in Lich zu sehen

Ausstellung der „Künstler*innen für Menschenrechte“ noch bis zum 5. November im vhs-Haus verlängert

Kunstwerke, die Anstöße geben und bewegen derzeit im vhs-Haus in Lich (Kreuzweg 33) die Gäste. Die ausgestellten Werke vermitteln Impulse zum Thema Menschenrechte mit all seinen Facetten. Gewalt, Respekt, Flucht, Missbrauch und Rassismus sind Themengebiete, die die regionale Gruppe „Künstler*innen für Menschenrechte“ kreativ aufgegriffen und durch künstlerisches Schaffen sichtbar gemacht hat.

Präsentiert werden „Werke und Motive, die nicht einfach gefallen, sondern an denen man Anstoß nehmen kann“, hebt Landrätin Anita Schneider hervor, „und die dadurch auch Anstoß geben. Sie laden zur Auseinandersetzung und Reflexion ein. Deswegen ist die Ausstellung so wertvoll und in den Räumen der Volkshochschule ideal untergebracht.“

Kunstwerke dienen auch als Gegenstand bei Bildungsveranstaltungen

Da die Resonanz so groß ausfällt, bleiben die Kunstwerke nun länger als zunächst geplant in Lich: Bis zum 5. November können die Werke der elf Kunstschaffenden bestaunt werden. Torsten Denker, Leiter der Volkshochschule Landkreis Gießen, ist froh, die Objekte noch länger vor Ort zu haben. Denn sie bieten immer wieder Anlass, ins Gespräch zu kommen. Zudem wurde die provokante Kunst auch schon als Gegenstand bei Bildungsveranstaltungen genutzt. Weitere begleitende Lehrveranstaltungen sind geplant.

„Als Lernraum im Bereich der gesellschaftlichen Bildung bieten die Kunstwerke Impulse zum Weiterdenken, veranschaulichen menschliches Leid und sind unbequem“, sagte er bereits bei der feierlichen Eröffnung im Juli. Da die vhs im November eine Sonderveranstaltungsreihe anlässlich „175 Jahre Deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche“ durchführt und dabei den Themenkomplex Demokratie in den Fokus stellt, sind die Kunstwerke eine passende Begleitung.

Jeder hat einen Auftrag: Menschenrechte bewahren und würdevoll leben (lassen)

Sie zeigen Verstöße gegen Menschenrecht auf, die überall auf der Welt geschehen. Auch bei uns. Und so werben die Stücke für ein lebendiges Miteinander in Würde. Damit das funktioniert, hat jeder Einzelne in unserer Gesellschaft einen Auftrag. Nämlich, die Freiheiten, die das Grundgesetz jedem Menschen versichert, zu hüten und nicht durch Entmenschlichung oder Demütigung zu verletzen.

Zur ausstellenden Gruppe „Künstler*innen für Menschenrechte“ gehören: Sigrun Bennemann, Christa Flick, Karl-Heinz Hartmann, Anette Köhler, Angelika Nette, Irene Peil, Wennemar Rustige, Carola Senz, Maggie Thieme, Gerda Waha und Thomas Wörsdörfer. Sie haben sich mit unterschiedlichen Aspekten auseinandergesetzt.

Collage zeigt nur Ausschnitt aus der Ausstellung

Die nebenstehende Collage zeigt einige Bestandteile der Ausstellung. Irene Peil fokussiert in ihrem Objekt die eigene Haltung anderen Menschen, fremden Kulturen und Lebensweisen gegenüber. Ist sie wertschätzend und auf Augenhöhe? Mitmenschlich? In ihrem Werk „Gespaltene Gesellschaft“ mahnt Maggie Thieme die Einhaltung der Menschenrechte als letzte kollektive Vereinbarung an.

„Ich versuche die Brücke zu schlagen, direkt zum Betrachter, und fordere ihn auf, zu denken, zu kritisieren, zu staunen, zu lachen“, bemerkt Gerda Waha zu ihrem Werk „fast normal“. Thomas Wörsdörfer möchte mit seiner Installation auf Menschen hinweisen, die im Zusammenhang mit Krieg erblindet sind. Er appelliert an unsere Wachsamkeit und macht deutlich: Krieg ist nie vorbei, Krieg bleibt ein ganzes Leben und darüber hinaus.

Ausstellung ist werktags zwischen 9 und 20 Uhr zugänglich

Die Ausstellung ist werktags ab 9 Uhr und während der Kurszeiten, in der Regel bis 20 Uhr abends, zu besichtigen. Weitere Informationen zur Kunstausstellung sind auf der Internetseite der KVHS unter www.vhs-kreis-giessen.de zu finden. Auf der Internetseite der „Künstler*innen für Menschenrechte“ werden einzelne Ausstellungsstücke erläutert: www.künstler-innen-für-menschenrechte.de/ausstellung-2023

Finissage im Rahmen eines Aktionswochenendes zum Themenkomplex Demokratie

Am Sonntag, 5. November wird am frühen Nachmittag eine feierliche Abschlussveranstaltung das Ende der Ausstellung besiegeln. Thematisch eingebettet ist die Finissage in ein Demokratie-Aktionswochenende anlässlich 175 Jahre Nationalparlament in der Frankfurter Paulskirche.

An diesem Wochenende hat die vhs Landkreis Gießen mit vielen Partnern verschiedene Veranstaltungen geplant, die alle deutlich machen, wie wichtig eine lebendig praktizierte Demokratie für das friedliche Zusammenleben ist. Neben anderen Angeboten wird Sven Görtz an diesem Tag um 16 Uhr ein Konzert im vhs-Haus geben.

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