Gemeinsam für bessere Planungen von Flächen: Die SWS (Sozialer Wohnungsbau und Strukturförderung im Landkreis Gießen) hat Fachabteilungen der Städte und Gemeinden eingeladen, um die Möglichkeiten des neuen Potenzialflächenkatasters zu vermitteln. (Foto: Landkreis Gießen)
Veröffentlicht am: 09.11.2023|Kategorien: Bauen|

Mit einem Klick zum Überblick

SWS GmbH begleitet Kommunen bei der Nutzung des neuen Potenzialflächenkatasters

Wo gibt es Baulücken? Wo stehen leere Gebäude? Wo befinden sich ungenutzte Grundstücke? Wer in hessischen Rathäusern mit der Entwicklung von Flächen beschäftigt ist, kann nun mit einem Klick alle diese Informationen abrufen. Möglich macht es das neu eingeführte Potenzialflächenkataster des Landes Hessen. Der Landkreis Gießen hat dabei mit allen angemeldeten Städten und Gemeinden hessenweit die höchste Beteiligung.

Damit Bau- und Planungsfachleute der Kommunen im Landkreis Gießen die digitale Plattform nutzen und betreuen können, hat die SWS (Sozialer Wohnungsbau und Strukturförderung im Landkreis Gießen) GmbH sie mit Webinaren und Netzwerktreffen begleitet. Die SWS unterstützt und begleitet seit ihrer Gründung 2017 bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Zur Gesellschaft gehören neben dem Landkreis alle Kreiskommunen mit Ausnahme von Gießen – die Universitätsstadt verfolgt das Ziel über ihre eigene Wohnbau GmbH.

Anschluss an das 2020 gestartete Leerstandskataster der SWS

Kreisweit Leerstände und Baulücken innerorts zu erfassen, stand dabei bereits vor drei Jahren auf der Agenda, als die SWS damit begann, ein eigenes Leerstandskataster zu entwickeln. Genau hier schließt nun passgenau das mit Wettenberg in einer Erprobung gestartete Potenzialflächenkataster des Landes Hessen an, wie Landrätin Anita Schneider erklärt. Auf ihre Einladung fand nun eine Auftakt-Infoveranstaltung zum Potenzialflächenkataster in der Kreisverwaltung statt. „Kenntnis über Lage und Verfügbarkeit bestehender Flächen und Gebäude zu haben, ist Voraussetzung für eine effektive Planung vor Ort – vor allem wenn es darum geht, nachhaltig vorzugehen, Lücken innerorts zu schließen, Ortskerne zu stärken und eine Ausweisung neuer Flächen maßvoll anzugehen“, erklärt Schneider. Die hessenweit einheitliche und für die Kommunen kostenlose Anwendung sei damit ein großer Gewinn.

Neben der Lage können im Kataster auch Informationen zum Beispiel zum Gebäudezustand, zur Nutzungsart oder Besonderheiten wie ein bestehender Denkmalschutz erfasst werden.

Vertreter des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) sowie der Firma Softplan Informatik aus Wettenberg, die die Entwicklung und den Betrieb der Anwendung übernimmt, stellten den Mitarbeitenden der Kommunen das webbasierte Geoinformationssystem vor. In der etwa zweistündigen Veranstaltung konnten auch Fragen zu Theorie und Praxis direkt beantwortet und die von einigen Kommunen bisher gesammelten Erfahrungen ausgetauscht werden.

Seit April 2023 steht das Potenzialflächenkataster den Kommunen zur Verfügung. Es entstehen keine Kosten für Betrieb, Updates und Systempflege. Luftbilder, topografische Karten, Liegenschaftskarten, Flächennutzungs- und Bebauungspläne können in das System eingebunden werden. Eine mobile Anwendung ermöglicht es, direkt vor Ort Flächenpotenziale zu überprüfen und in das Kataster aufzunehmen. Das Kataster kann auch für die Dorfentwicklung mitgenutzt werden. Die Umsetzung und der fachliche Austausch untereinander werden von der SWS GmbH weiterhin begleitet.

Das Kataster ist bisher nur für Kommunalverwaltungen nutzbar. Weitere Informationen gibt es unter www.landesplanung.hessen.de

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