Einen Weg ins Berufsleben für Menschen mit besonderem Förderbedarf schaffen – das bietet im Landkreis Gießen die ZAUG gGmbH. Sie bietet verschiedene Ausbildungsgänge an, die im Vergleich zu einer regulären Ausbildung außerhalb eines Betriebes stattfinden. In den Elektrofachberufen arbeitet die ZAUG erfolgreich mit der Firma Bender & Co. zusammen – seit diesem Jahr beteiligt sich das Unternehmen auch finanziell an den Kosten des Ausbildungsprojekts.

Angehende Elektroanlagenmonteur:innen und Industrieelektriker:innen lernen in der Elektrowerkstatt der ZAUG die praktischen Inhalte des Berufs. Zusätzlich können sie ihre betrieblichen Ausbildungsphasen in dem Grünberger Unternehmen absolvieren und die Abläufe vor Ort kennenlernen.

Die Kosten für die außerbetrieblichen Ausbildungen werden über den Landkreis Gießen mit dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget des Landes Hessen getragen. Die Firma Bender übernimmt für die kommenden zwei Jahre Ausbildungszeit Kosten in Höhe von 34.000 Euro.

„Es ist für die vom Landkreis Gießen koordinierte ausbetriebliche Ausbildung von großer Bedeutung, dass die Bender GmbH die bereits sehr erfolgreiche Kooperation mit der ZAUG bei der Ausbildung des Nachwuchses durch einen finanziellen Zuschuss erweitert“, erklärt Landrätin Anita Schneider. Damit mache das Unternehmen deutlich, dass hier gute Arbeit bei der außerbetrieblichen Ausbildung geleistet wird, Auszubildende erfolgreiche Abschlüsse absolvierten und als angehende Fachkräfte auch gerne von der Wirtschaft übernommen würden. „Dies ist auch ein wichtiges Signal für die zukünftige Förderung durch das Land, denn damit wird einmal mehr hervorgehoben, welche Rolle die außerbetriebliche Ausbildung als Baustein für die Gewinnung von Nachwuchskräften bei den Unternehmen einnehmen kann“, sagte Schneider.

Holger Weitzel hat als Ausbildungsleiter bei Bender die Kooperation des Unternehmens mit der ZAUG initiiert und betreut die Nachwuchskräfte in dem Betrieb. „Die Auszubildenden der ZAUG sind sehr gut qualifiziert. Ihre Ergebnisse in den Abschlussprüfungen liegen über dem Landesschnitt. Das ist eine Bestätigung dafür, dass die außerbetriebliche Ausbildung funktioniert“, sagt Weitzel.

Bender hat bereits über zehn junge Menschen nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung bei der ZAUG in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernommen – allein im vergangenen Jahr fünf in drei verschiedenen Ausbildungsberufen.

„Mit diesem finanziellen Engagement trägt Bender aktiv zur Fachkräftesicherung in der Region bei und zeigt damit, dass auch die Wirtschaft Verantwortung für die Ausbildung von Fachkräften übernimmt“, erklärt Astrid Eibelshäuser, Stadträtin der Stadt Gießen.

Die Geschäftsführerin der ZAUG, Dr. Cornelia Seitz, berichtet, sie sei von Beginn an von der Kooperation mit Bender überzeugt gewesen: „Unsere Auszubildenden haben eine sehr gute Betreuung erhalten und die Mitarbeitenden sind immer auf individuelle Bedürfnisse eingegangen.“

Die ZAUG bietet im Auftrag des Landkreises und der Stadt Gießen mehrere Ausbildungen, Weiterbildungen und Qualifizierungsprogramme für Jugendliche und Erwachsene an.