Veröffentlicht am: 07.02.2024|Kategorien: Aktuelles|

Fördermittelmanagerin des Landkreises stellt sich vor

Landkreis Gießen und 16 Kommunen gehen gemeinsamen Weg in der Fördermittelgewinnung

Anträge, Richtlinien, Fristen – so notwendig Fördergelder für die Umsetzung vieler Projekte sind, so kompliziert ist häufig auch ihre Beantragung. Um hier Synergien zu schaffen, hat der Landkreis Gießen zusammen mit 16 kreisangehörigen Städten und Gemeinden das interkommunale Projekt „Fördermittelmanagement“ auf den Weg gebracht. Unterzeichnet haben die Vereinbarung im Juni 2023 Allendorf (Lumda), Biebertal, Fernwald, Grünberg, Heuchelheim, Hungen, Langgöns, Laubach, Lich, Linden, Lollar, Pohlheim, Rabenau, Reiskirchen, Staufenberg und Wettenberg. Seit Oktober 2023 unterstützt Lisa Schneider als Fördermittelmanagerin des Landkreises Gießen die teilnehmenden Kommunen.

„Nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden“

Die studierte Sozial- und Politikwissenschaftlerin hatte zuvor als Projektmitarbeiterin einer Nichtregierungsorganisation im Rahmen eines durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Projekts gearbeitet. In der Fördermittelgewinnung konnte die 30-Jährige so bereits erste Erfahrungen sammeln. Nun berät Lisa Schneider die interessierten Städte und Gemeinden zu Fördermitteln auf EU-, Bundes- und Landesebene sowie von Stiftungen und weiteren Fördermittelgebern. „Die Fördermittellandschaft in Deutschland ist eine Herausforderung“, sagt Schneider. „Aber nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden. Wir unterstützen uns gegenseitig und können so alle davon profitieren.“

Das Konzept scheint aufzugehen: Seit Beginn ihrer Tätigkeit sind bereits elf Förderanfragen aus den Städten und Gemeinden bei der Fördermittelmanagerin eingegangen. Als Fokusthemen identifizieren ließen sich Bauen und Stadtentwicklung, Digitalisierung und Datenschutz sowie Umwelt- und Klimaschutz. Um besonders in diesen Bereichen Entscheidungshilfen anzubieten, hat Schneider den Fördermittel-Kompass etabliert: Eine kompakte Zusammenfassung von Förderprogrammen, die seit November 2023 viermal erschienen ist.

Und was sind Schneiders Pläne für die Zukunft? „Wir möchten eine Fördermittel-Plattform als Informationsgrundlage sowie ein Fördermittel-Forum als Veranstaltungsreihe initiieren. Zudem stehen zwei von vier Workshops mit den Kommunen noch aus, die wir wieder mithilfe der PD GmbH durchführen wollen.“ Letztere ist eine Inhouse-Beratungsgesellschaft der öffentlichen Hand, die das Projekt seit Juli 2023 für die Dauer von zwölf Monaten begleitet. Das interkommunale Projekt „Fördermittelmanagement“ ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Die Finanzierung erfolgt zur Hälfte durch den Landkreis und zur anderen Hälfte durch die beteiligten Städte und Gemeinden.

„Fördermittelkulisse bestmöglich für Projekte der Kommunen nutzen“

„Gemeinsam mit den Kommunen hat der Landkreis aus einer Idee, die in einer Bürgermeisterdienstversammlung entstanden ist, ein interkommunales Projekt entwickelt“, erläutert Christopher Lipp, Erster Kreisbeigeordneter und zuständiger Dezernent für den Fachdienst Zentrale Dienste, wo die Stelle der Fördermittelmanagerin angesiedelt ist. „Unser Ziel ist der Aufbau eines gemeinsamen Fördermittelmanagements, um die vorhandene Fördermittelkulisse bestmöglich für Projekte in den Kommunen nutzen zu können. Mit einer zentralen Ansprechperson möchten wir die Städte und Gemeinden umfassend im gesamten Fördermittelprozess unterstützen und auch eine gemeinsame Wissensdatenbank aufbauen. Wir freuen uns sehr, mit Lisa Schneider als Fördermittelmanagerin eine hervorragend qualifizierte Mitarbeiterin gewonnen zu haben, die unsere Kommunen aktiv dabei unterstützt, komplexe Förderanträge zu stellen.“

Auch Lars Burkhard Steinz, Bürgermeister der Gemeinde Heuchelheim und Sprecher der Kreisbürgermeister ist von dem innovativen Projekt überzeugt: „Die Städte und Gemeinden des Landkreises begrüßen die Zusammenarbeit im Bereich des Fördermittelmanagements außerordentlich. Die einzelne Kommune ist personell und auch fachlich mit der überbordenden Fülle an Förderprogrammen völlig überfordert, denn es gilt, aus über 14.500 bundesweit existierenden Programmen das jeweils passende ausfindig zu machen und den Antrag bis zur Abgabe zu begleiten. Daher sind wir sehr dankbar, dass die Kommunen und der Landkreis gemeinsam eine Stelle finanzieren, welche ausschließlich dazu dienen soll, die Kommunen über die Möglichkeiten zu informieren und bei der Antragsstellung zur Seite zu stehen.“

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