Veröffentlicht am: 23.11.2023|Kategorien: Migration|

Landkreis Gießen plant temporäre Einrichtung in Buseck zur Unterbringung von bis zu 120 Geflüchteten

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. stellt ihr Gelände zur Verfügung

Der Landkreis Gießen plant in Buseck die Einrichtung einer temporären Unterkunft für bis zu 120 geflüchtete Menschen. Für einen Zeitraum von etwa sechs Monaten stellt der Regionalverband Mittelhessen der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) dem Landkreis dafür sein Gelände in der Edekastraße zur Verfügung. Auf dem Areal samt Halle des früheren Unternehmens Feroment entsteht die neue Geschäftsstelle des JUH-Regionalverbands. Für einen vorübergehenden Zeitraum kann der Landkreis diesen Komplex nutzen. Voraussichtlich im Laufe des Dezembers werden hier die ersten Menschen untergebracht.

Hintergrund sind die seit geraumer Zeit steigenden Zahlen geflüchteter Menschen, die das Land Hessen den Landkreisen zuweist. Bisher ist es dem Landkreis Gießen gelungen, die ankommenden Menschen in mehr als 50 vergleichsweise kleineren Übergangs- und Gemeinschaftsunterkünften verteilt im Kreisgebiet unterzubringen.

„Neue Unterkünfte werden wegen der bekannten Zuweisungssituation ständig akquiriert, zudem sind auch Neubauten des Landkreises in Planung oder haben bereits begonnen“, erklärt Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Frank Ide. Allerdings sind viele Immobilien, die dem Landkreis angeboten werden, nicht so rasch nutzbar wie erforderlich, um Platz für die erwartete Zahl zugewiesener Menschen zu bieten. Grund sind unter anderem nötige Umbauten seitens der Anbieter. „Darum ist es nun erforderlich, zusätzlich für einen vorübergehenden Zeitraum diese größere Lösung zu nutzen“, erklärt Ide. „Wir schauen weiter nach Möglichkeiten, auch andernorts vorübergehend weitere Menschen unterzubringen.“

Vorhandene Halle wird genutzt

Auf dem Grundstück der JUH in Buseck wird die vorhandene Halle im Inneren mit Messebau-Elementen abgetrennt. „An den Regionalverband der JUH geht ein großes Dankeschön für die Bereitschaft, kurzfristig in dieser Situation zu helfen“, sagt Sozialdezernent Ide. Die JUH wird auch Personal bereitstellen, das rund um die Uhr unterstützend neben dem Fachdienst Migration des Landkreises für die Betreuung vor Ort anwesend sein wird.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. nutzt im Augenblick den betreffenden Bereich des Grundstücks noch nicht, wie Regionalvorstand Marco Schulte-Lünzum erklärt. „Darum war es für uns als Hilfsorganisation selbstverständlich, damit den Landkreis bei seiner Aufgabe in dieser Situation zu unterstützen.“

Die im Landkreis ankommenden Menschen werden nach einem Verteilschlüssel durch das Land Hessen einmal in der Woche aus der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes zugewiesen. Sie stammen aus vielen verschiedenen Ländern, Familien sind ebenso darunter wie allein reisende Menschen. Nach ihrer Ankunft, Erfassung und Unterbringung werden sie durch den Fachdienst Migration betreut.

Informationsveranstaltung vor Ort

Die Gemeinde Buseck, der Landkreis Gießen und der Regionalverband Mittelhessen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. laden gemeinsam zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung rund um die vorgesehene Übergangs-Unterkunft ein. Diese findet am Montag, 27. November, um 19 Uhr im Kulturzentrum Buseck (Am Schlosspark 2) statt.

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