Lebensräume für Insekten – je mehr es davon gibt, desto besser ist es um die Biodiversität bestellt. Die ersten beiden Teile der Serie „Gemeinsam stark für Wildbiene und Co“ des Fachdienstes Naturschutz des Landkreises Gießen haben gezeigt, was Privatleute tun können, um einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten. Doch auch Kommunen können auf ihren eigenen Flächen aktiv sein.

Eine bunte Blumenwiese vor der Gemeindeverwaltung, blühende Verkehrsinseln oder Wildpflanzen auf den Friedhöfen – sie alle bieten ein großes Potenzial für Wildbienen und eine Vielzahl anderer Insekten. Viele dieser Flächen sind pflegeaufwendig, wenn sie regelmäßig gemäht werden und entsprechend ordentlich aussehen. Doch immer mehr Kommunen denken um; das spart Arbeit und hat viele entscheidende ökologische Vorteile: „Bestäubende Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge finden das ganze Jahr über kontinuierlich Nahrung und in den abgestorbenen Pflanzenteilen schließlich einen Ort zum Überwintern“, erläutert Katharina Habenicht, Fachdienstleiterin Naturschutz beim Landkreis Gießen.

Umsichtiger Umgang fördert auch die Lebensqualität

Einen Beitrag für mehr Biodiversität können Landkreise, Städte und Gemeinden auch dadurch leisten, dass sie Saaten für blütenreiche Wiesen statt artenarmen Rasen nutzen, diese Flächen nur extensiv pflegen und die Entwicklung der Natur überlassen oder auf ihren öffentlichen Flächen auf Pflanzenarten setzen, die dem Klimawandel angepasst besonders hitze- und trockenheitsresistent sind. Umwelt- und Naturschutzdezernent Christian Zuckermann ist überzeugt: „Wenn wir die Lebensräume der Insekten wieder ausweiten, treten wir dem Artenverlust entschieden entgegen und setzen ein wichtiges Zeichen gegen den Rückgang der biologischen Vielfalt, die sich in den vergangenen Jahrzehnten drastisch beschleunigt hat.“

Letztlich nutzt ein umsichtiger Umgang mit öffentlichen Flächen nicht nur den Insekten und der Umwelt, sondern auch den Menschen, deren Lebensqualität gesteigert werden kann. Denn wer Nützlinge unterstützt, befördert unter anderem eine natürliche Schädlingsbekämpfung, trägt zur Verbesserung der Böden bei und darf sich an einer blühenden Kulturlandschaft erfreuen.