Veröffentlicht am: 18.01.2024|Kategorien: Aktuelles|

Offen für Vielfalt und gegen Diskriminierung

Landkreis sensibilisiert Mitarbeitende im Umgang mit Rassismus

Niemand darf aufgrund der ethnischen Herkunft, des Geschlechts oder der eigenen Weltanschauung diskriminiert werden – der Landkreis Gießen setzt sich seit vielen Jahren für eine gerechte und tolerante Gesellschaft ein. Ein weiterer Schritt in den eigenen Reihen ist das Kompetenztraining „Rassismus erkennen und vorbeugen“, das inzwischen rund die Hälfte der rund 1400 Mitarbeitenden der Kreisverwaltung absolviert hat.

Bei der Beratung am Info-Point, bei der Ausländerbehörde, in der Fallbetreuung beim Jugendamt oder bei der Zulassungsstelle – Fälle von Rassismus können den Mitarbeitenden täglich begegnen. Dann ist es ihre Aufgabe, die Situation richtig einzuordnen und gekonnt darauf zu reagieren.

Doch wo fängt Rassismus überhaupt an? Welche Formen von Rassismus gibt es und wie können Barrieren abgebaut werden? Das Kompetenztraining hat die Sensibilisierung aller Mitarbeitenden im Umgang mit Rassismus zum Ziel. Dabei vermitteln zwei fachlich versierte Trainerinnen theoretisches Wissen, das es den Teilnehmenden ermöglicht, ihre eigene Haltung gegenüber Rassismus zu reflektieren und das Erlernte in ihren beruflichen Alltag zu integrieren.

All das ist auch ein wichtiges Anliegen von Landrätin Anita Schneider: „Unsere Mitarbeitenden brauchen Sicherheit im Umgang mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Sie müssen wissen, wie vielfältig Diskriminierung sein kann und dass auch Unwissenheit zu diskriminierendem Verhalten führen kann. Durch die Fortbildung erhalten sie Hilfestellungen zur Reflexions- und Handlungsfähigkeit, um sich im Alltag adäquat zu verhalten. Wir wollen dadurch auch den Mut eines jeden Einzelnen stärken, entschieden gegen Diskriminierung einzutreten.“

Vorurteile erkennen, rassistische Barrieren abbauen

Bereits im September 2020 hatte der Kreisausschuss des Landkreises die interne Schulung verpflichtend für alle Kolleg:innen auf den Weg gebracht. Pandemiebedingt verzögerte sich der Startschuss des Trainings jedoch, sodass es erst im März 2022 losging.

Seither haben rund 700 Mitarbeitende an einer der insgesamt 52 Schulungstermine teilgenommen – ein Erfolg, wie Landrätin Schneider findet: „Das Angebot wird sehr gut angenommen und wir erhalten viele positive Rückmeldungen, wie wichtig solch ein Training ist. Dabei stellt sich häufig heraus, dass sich viele Menschen nicht bewusst sind, welche Dinge bereits als diskriminierend oder rassistisch kategorisiert werden können. All diese Menschen sind die Hauptzielgruppe dieses Angebotes.“

Auch Israel Be Josef, Stabsstellenleiter Integration, Antidiskriminierung und Teilhabe des Landkreises Gießen, sieht in der Schulung viele Vorteile: „Ein wichtiger Aspekt des Kompetenztrainings ist die Reflexion des eigenen Verhaltens und der Einstellung. Wir alle haben die Fähigkeit, rassistische Verhaltensmuster zu reproduzieren oder zu verstärken, ohne es gar zu merken. Deshalb ist es wichtig, uns selbst zu hinterfragen, eigene Vorurteile und Stereotypen zu erkennen und rassistische Barrieren abzubauen.“

Das Training ist eine Kooperationsveranstaltung der Stabsstelle Antidiskriminierung, Integration und Teilhabe, der Jugendförderung und seit vergangenem Jahr auch der Kreisvolkshochschule des Landkreises Gießen.

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