Veröffentlicht am: 29.05.2024|Kategorien: Aktuelles|

Smarte Technologien zum Anfassen beim Digitaltag

Landkreis Gießen stellt am 7. Juni die Strategie für ein „Smartes Gießener Land“ in Lich vor

Mit Digitalisierung die Lebensqualität der Menschen im Landkreis Gießen verbessern, das ist das Ziel der „Smart-Region“-Strategie, die der Landkreis Gießen bis 2027 umsetzen wird. Am bundesweiten Digitaltag am 7. Juni können alle Interessierten bei der Kreisvolkshochschule in Lich einen Eindruck davon bekommen, in welchen Bereichen neue Technologien das Leben verbessern und erleichtern können – ob mit Assistenzsystemen für ältere Menschen, mit einer smarten Leitstelle zur Notfallversorgung oder Lern- und Begegnungsorten.

„Mit den Angeboten des Digitaltags möchten wir zeigen, wo und wie Zukunftstechnologien im Alltag eingesetzt werden können und welche Bedeutung sie für uns alle haben“, sagt Landrätin Anita Schneider. „Es geht auch darum, Hürden abzubauen und Wissen rund um die Anwendung zu vermitteln – und das für alle Generationen.“

Als einer von bundesweit 73 Modellkommunen stehen dem Landkreis im Rahmen des Bundesförderprogramms „Smart Cities“ acht Millionen Euro zur Verfügung, mit denen er Projekte zur Digitalisierung in der Region entwickeln und umsetzen kann. Das geschieht gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren und unter Beteiligung vieler Interessierter im Landkreis.

Vier Schwerpunkte gibt es in der „Smart Region“-Strategie für ein „Smartes Gießener Land“: „Smart Gebildet“ soll die digitalen Kompetenzen und Handlungsfähigkeit der Bürger und Bürgerinnen stärken, „Smart Umsorgt“ dreht sich um die Gesundheitsvorsorge im Kreis, „Smart Saniert“ um nachhaltiges Bauen und Wohnen und ein „Open Data Hub“ befasst sich mit dem Datenmanagement des Kreises, beispielsweise in den Bereichen Umwelt oder Mobilität.

Wo smarte Technik in allen Bereichen des Alltags unterstützt

Diese Themen werden beim Digitaltag in Lich greifbar und erlebbar. Vorgestellt werden zum Schwerpunkt „Smart Umsorgt“ unter anderem sogenannte „Altersgerechte Assistenzsysteme“ (AAL), die vor allem älteren Menschen dabei helfen, möglichst lange selbstständig leben zu können. Dazu gehört beispielsweise der digitale Medikamenten-Erinnerer, der sich meldet, wenn die Medikamenteneinnahme vergessen wird und der notfalls einen Angehörigen alarmiert. Oder der Rollator mit GPS-Tracker, der Hausnotruf, der bei einem Sturz von selbst den Rettungsdienst alarmiert und Systeme, die automatisch elektrische Geräte abschalten. Derartige digitale Hilfsmittel werden zu einem späteren Zeitpunkt in einem „REAAL-Labor“ wie in einer echten Wohnung präsentiert, in Lich kann man sich einen ersten Eindruck von ihnen verschaffen.

Beim Schwerpunkt „Smart Gebildet“ können Interessierte in die virtuelle Realität eintauchen: Mit VR-Brillen können sie beispielsweise eine Bustour durch Tokio erleben oder einen Rundgang durch das Anne-Frank-Haus in Amsterdam machen, ganz, als ob sie wirklich dort wären. Vorgestellt werden zudem die „Social Hubs“, die in den kommenden Monaten an verschiedenen Orten im Landkreis entstehen. Das sind Lern- und Begegnungsorte, in denen Menschen Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder 3D-Drucker ausprobieren und den Umgang mit ihnen erlernen können. Einer davon wird zum Beispiel das Kultur- und Begegnungszentrum in Laubach, das als „smartes Wohnzimmer“ zum Erleben smarter Technologien im Zusammenhang mit Kunst und Kultur einlädt. Vorgestellt wird auch das Digital.Mobil, das die digitale Welt in die ländliche Region bringen wird.

Die Volkshochschule stellt ihre Angebote rund ums Digitale vor

Die Gäste können sich beim Digitaltag einen Überblick über das umfangreiche Angebot der Volkshochschule Landkreis Gießen machen – in den vergangenen zwei Jahren haben über 2000 Teilnehmende über 350 Bildungsangebote mit Bezug zur Digitalisierung wahrgenommen, beispielsweise das Café Digitale, die Elternakademie oder Kurse für digitale Kompetenz am Arbeitsplatz.

Vorgestellt wird darüber hinaus die kommunale Datenplattform „Open Data Hub“, auf der gesammelte Daten visualisiert dargestellt werden – beispielsweise von Pegelstandsensoren erfasste Wasserstände von Flüssen, Daten zum Energieverbrauch in Gebäuden, zum Radverkehr  oder über  Temperatursensoren aufgezeichnete Daten zur Intensität von Hitze an bestimmten Orten. Die Ergebnisse können für Lösungen genutzt werden. Wie das funktioniert, wird beim Digitaltag erklärt. Sensoren wie zum Beispiel ein Parkplatzsensor, der sofort meldet, wenn jemand die Feuerwehreinfahrt zuparkt, werden ausgestellt, die Erfassung von Daten kann live verfolgt werden.

Kennenlernen können die Gäste des Digitaltags auch die bereits installierte Beteiligungsplattform, die unter https://seimitdabei.lkgi.de erreichbar ist und auf der man mit seinen Vorschlägen und Ideen Teil des Projekts werden kann. Und warum nicht mithilfe von Künstlicher Intelligenz mal eben den eigenen Song zum Thema „Smart Region“ komponieren?

Eröffnet wird der Digitaltag bei der Kreisvolkshochschule in Lich, Kreuzweg 33, um 17 Uhr durch Landrätin Anita Schneider. Anschließend kann man die verschiedenen Stationen bis 19 Uhr besuchen. Auch die Mitglieder des Digitalisierungsbeirats stehen dann für Gespräche und Fragen bereit: In dem Beirat tauschen sich unter anderem Personen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Medizin regelmäßig aus und begleiten das Projekt  „Smart Region“. Eine Rolle spielt dabei auch der barrierefreie Zugang zu digitalen Angeboten: Zu Gast ist im Digitalisierungsbeirat auch Erdmuthe Meyer zu Bexten, Landesbeauftragte für barrierefreie IT. Sie ist überzeugt: „Die Barrierefreiheit in der digitalen Welt von heute ist eine Voraussetzung und zugleich ein Beschleuniger für einen modernen Staat mit einer integrativen Gesellschaft.“

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